Wednesday, October 3, 2007

Port Douglas




Meine ersten Tage in Port Douglas waren nicht so gut.. Abgesehen von Sandra kannte ich wieder niemanden und ich habe die Leute aus Cape Trib vermisst, aber das gehoert wohl zum Backpackerleben dazu.. Nach ein paar Tagen wurde es dann aber wieder besser und jetzt wuerde ich fast sagen es gefaellt mir hier ;)


Nach ein paar Wochen hat sich eine Gruppe aus Maedels geformt, mit denen wir gefeiert, geshoppt oder einfach rumgesessen und geschnackt haben. Man konnte sich einfach auf die Couch setzen und man konnte sich fast sicher sein, dass innerhalb der naechsten halben Stunde jemand kommt und sich dazusetzt :)


Port Douglas ist dafuer bekannt, dass man sehr leicht Jobs findet, es heisst sogar es ist ein Kunststueck keinen Job zu finden, also haben Sandra und ich uns auf die Suche gemacht.. In den ersten Tagen eher vergeblich, was meine Laune nicht gerade aufgeheitert hat, aber nach 5 Tagen hatten wir das schliesslich beide einen! Ich arbeite jetzt also als Housekeeper in einem anderen Hostel und als Kellnerin in einem indischen Restaurant gleich um die Ecke, dem Port of India, und komischerweise sind alle Kellnerinnen und der Barman deutsch :D Man trifft hier fast nur Deutsche!


Ein paar Tage spaeter habe ich dann noch einen Job als food runner im Nautilus (http://www.nautilus-restaurant.com.au/) bekommen, weil das Port of India mich nicht so oft gebraucht hat wie ich mir gewuenscht haette. Das Nautilus ist ein super mega chickes high class fine dining seafood Restaurant und als ich das erste mal hingegangen bin dachte ich: Oh mein Gott, hier sind alle schwul!! Und tatsaechlich war das Nautilus frueher dafuer bekannt, dass viele Schwule da gearbeitet haben :D Meine Mitarbeiter sind aber alle total nett und witzig und obwohl es stressig ist reissen die meisten von ihnen noch Witze und lassen sich nicht aus der Ruhe bringen! Es hat mir echt gut gefallen!!! Und da das Nautilus das teuerste Restaurant in Port Douglas war kommen auch ganz gerne Mal Stars zum Dinner... Vor ein paar Jahren hat Bill Clinton da gegessen und dieses Jahr waren Tom Hanks und Steven Spielberg da, weil hier in Port Douglas zu der Zeit, in der ich hier war, eine Spielberg/Hanks Serie gedreht wurde. Ich glaube sie heisst Pacific und es geht um amerikanische Soldaten im Pazific (http://www.portdouglaswebs.com.au/the_pacific_movie.htm). Ganz viele Backpacker haben als Statisten mitgespielt und man hat beim ausgehen immer mal wieder Leute vom Film getroffen :) Das war ganz cool!Ich hab auch erfahren, dass ich an einem Abend im Nautilus einen australischen TV-Star bedient habe, aber die kenn ich ja alle nich... :D


Die Schattenseite an der ganzen Sache war, dass die Arbeit dementsprechend anstrengend war. Man brauchte viel Konzentration, vor allem in den ersten Tagen, wenn man Tischnummern und Positionsnummern noch lernen muss und dazu dann auch noch die Namen der Gerichte kennen muss, aber es war eine tolle Erfahrung!!!!

Mit einem Kellner aus dem Nautilus - Kevin - hab ich mich super gut verstanden.. Er wohnt gegenueber von dem Hostel, in dem ich gearbeitet hab, also bin ich ihn nach der Arbeit oefter mal besuchen gegangen und wir haben was zusammen unternommen.. Am 26.10. sind wir zu einem Wasserloch in Mossman (Nachbarort von Port Douglas) gefahren und sind schwimmen gegangen und bei dem Versuch einen grossen Stein hochzuklettern bin ich abgerutscht, runtergefallen und mit meinem Kopf auf einen anderen Stein gefallen.. puuh! An die 5 Minuten danach kann ich mich nicht erinnern... Aber Kevin hat sich ganz lieb um mich gekuemmert und mir nachher Kopfschmerztabletten gekauft, die ich auch echt noetig hatte! Ich war total verplant die naechsten 2 Tage :D Aber es war nichts ernsteres! Jetzt gehts mir wieder super!!


Am 01.11. sind wir zum schoensten Garten Australiens gefahren (http://www.botanicalark.com/), weil Kevin da 3 Jahre lang gearbeitet hat und ein paar Pflanzen fuer seine Wohnung kaufen wollte. Wow das war wunderschoen!! Ich hatte echt Glueck, dass ich das sehen durfte! Normalerweise bezahlen Leute Geld um sich den Garten angucken zu koennen! Mama, du haettest es geliebt! ;)

Ich hab sogar ein bisschen Gitarre spielen gelernt bei Kevin.. (Papa, wenn ich nach Hause komme, zeig ich dir wo's lang geht) :D Guckt euch mal http://www.rockthecoko.com/ an.. super witzig! Den Song hat Kevin seinem groessten Idol gewidmet und das Video wurde bei den Port Shorts (einem Shortfilm festival in Port Douglas) gezeigt..

Nach ein paar Wochen arbeiten im Port of India haben mich 2 Arbeitskolleginnen gefragt ob ich mit ihnen einen Campervan leihen und mit ihnen weiterreisen moechte und nach ein paar Gespraechen mit Sandra hab ich ihnen tatsaechlich zugesagt, d.h. Sandra's und meine Wege trennen sich jetzt.. An unserem letzten Abend waren wir noch Pizza essen und bei den Port Shorts und sind in Freundschaft auseinander gegangen :) Aber man sieht sich eh zwei Mal! Vor allem an der Ostkueste laeuft man sich immer wieder ueber den Weg...

Am 3.11. bin ich dann also mit Kevin nach Cairns gefahren um dann festzustellen, dass der Campervan nur 2 Sitze hat, also einen zu wenig fuer mich! Man konnte ihn auch nicht umtauschen, so dass ich hier in Cairns bleiben musste.. Aber am Sonntag (4.11.) habe ich gleich nen neuen Lift gefunden und fahre am Mittwoch mit einem Belgier, einem aus Taiwan und vllt noch einer Koreanerin die Ostkueste runter... :)

(Mehr Fotos kommen bald, ich hab nur nicht genug zeit um alle hochzuladen)


Cape Tribulation!


Fuer alle, die Cape Trib nicht kennen: Es ist einer der schoensten Plaetze auf der Welt! Wunderschoene Straende mit feinem weissen Sand und im Hintergrund der Regenwald! Ich war eigentlich nie ein Fan von Waeldern, aber jetzt weiss ich warum: Deutsche Waelder sind extrem langweilig im Vergleich zum Regenwald! Da gibt es riesige Baeume, Lianen, Palmen, Farne und ganz viele Tiere, die man in Deutschland nicht sehen wird.. Wir haben an einem Abend einen Nightwalk durch den Regenwald gemacht und haben eine riiieeesen Spinne (bestimmt so gross wie meine Hand) gesehen! Sehr interessant, aber auch ziemlich gefaehrlich..! In dem Hostel, in dem ich gewohnt habe, wurden 2 Mitarbeiter von einer Spinne gebissen und mussten ins Krankenhaus und eines Tages war eine Schlange in der Dusche.... Man laeuft staendig irgenwelchen Tieren ueber den Weg! Faszinierend!


Ich war insgesamt 2 Wochen in Cape Trib, obwohl ich vorher dachte ich bleibe so 1-3 Tage. Aber wir hatten die Moeglichkeit in dem Hostel (PK's Jungle Village) zu Wwoofen, d.h. 4 Std. am Tag arbeiten fuer Unterkunft und Essen. Voll super! Und die Arbeit war ein Kinderspiel! Ich hab mal in der Laundry und mal in der Bar gearbeitet und beides hat total Spass gemacht! Die Leute waren auch suuper nett da! Und weil Cape Tribulation so abgeschnitten von der Zivilisation liegt und nicht so viele Leute dahin kommen, hat man ein viel persoenlicheres Verhaeltnis zu allen.. Nach einer Woche hab ich mich gefuehlt wie in einer grossen Familie!

Der Nachteil daran, dass man so abgeschnitten ist, ist, dass man keinen Handyempfang hat, das Internet sehr langsam und sehr teuer ist, der Supermarkt super teuer ist und einem nach ner gewissen Zeit schnell langweilig werden kann.. Aber da ich ja im PK's Arbeit hatte und die zweite Woche noch in einem anderen Restaurant gearbeitet hab, konnte mir das nicht passieren.. Ausserdem hatten wir Glueck im PK's zu wohnen, weil das der Ort war, wo abends am meisten los war :)
An unserem vorletzten Tag in Cape Trib haben Sandra und ich eine Reeftour gemacht, d.h. wir sind mit nem Boot raus zum Great Barrier Reef gefahren und konnten schnorcheln oder tauchen gehen.. Ich bin im Endeffekt garnicht mehr zum schnorcheln gekommen, weil ich 2 Introdives gemacht habe. Dabei geht man in einer kleinen Gruppe mit 2 Tauchlehrern runter und man muss nichts machen ausser atmen, gucken und schwimmen, weil die Tauchlehrer auf alle Instrumente achten. Man war das aufregend!!! Mein erster Tauchgang und die erste halbe Minute unter Wasser hab ich Panik geschoben und habe schon daran gedacht aufzugeben und wieder rauszugehen, weil ich total schwer Luft bekommen hab, aber als ich mich dran gewoehnt hatte und mich entspannen konnte ging alles total leicht!! Es war einfach atemberaubend!! So viele Fische und die ganzen Korallen! Und wir haben einen Hai und einen Stachelrochen gesehen :) Ich kann nur sagen: Wow! Das erste Mal hat so einen Spass gemacht, dass ich dann spaeter an einer anderen Stelle noch einen Dive gemacht hab! Und als ich wieder im Hostel war haette ich die ganze Zeit durch die Gegend springen koennen und ich musste jedem erzaehlen wie toll es war!! Das war bis jetzt das Beste, was ich hier in Australien gemacht hab!
Ich bin mal gespannt, wie mein Fallschirmsprung wird, der ist naemlich geplant..

Am 23.9. hat uns dann Grant, der Barmanager, mit nach Port Douglas genommen